Bilder des Spätleseturniers sind online
Ein erfreutes „Oh!“ kam vielen Besuchern in der RTV-Halle am 12.November von den Lippen. Denn der Neustart des traditionsreichen „Spätleseturniers“ der RTV-Fechter lief viel besser, als die meisten Verantwortlichen erwartet hatten. Vor allem herrschte an diesem Samstagnachmittag eine geradezu altmodisch schöne Wettkampf-Atmosphäre, bei der jede und jeder jedem und jeder Treffer und Siege gönnte und am Sport Spaß hatte.
Etwas bange war den RTV-Organisatoren schon: Es gab Befürchtungen, dass sich die zweijährige Turnierpause auswirken würde auf die Zahl der Meldungen. Doch erwies sich ab dem Mittag: Die Vorbereitungen hatten sich gelohnt. Ein Auto nach dem anderen mit Gästen kam an und und die oft zu hörende Begrüßungsformel „Hallo – lang nicht mehr gesehen“ zeigte, welchen Ruf sich das RTV-Turnier in langen Jahrzehnten aufgebaut hatte.
Beim fast schon legendären Schluck Begrüßungs-Sekt dankte Abteilungsleiterin Susanne Jung den mehr als 30 Fechterinnen und Fechtern, die von Aachen bis Füssen und von Schweinfurt bis Neunkirchen gekommen waren für ihre Teilnahme. Für den Südbadischen Fechterbund lobte Dr. Roland Müller (Lahr) die Organisatoren und bat: „Der Verband findet das gut und will Euch ermutigen, das Turnier auch in den nächsten Jahren fortzusetzen.“
Den sportlichen Beginn machten dann die Florett-Senioren Roger Menck (Wiblingen-Ulm) und Werner Sax (RTV), gefolgt von der Säbelkonkurrenz. Das fachkundige Publikum in der RTV-Halle konnte dabei erleben: Fechten hält offensichtlich jung. Jedenfalls ging es mit viel Temperament und Tempo die Piste hoch und runter.
Die meisten Teilnehmer gab es – wie bei fast allen Fechtturnieren – bei den Konkurrenzen im Degen. Wegen der großen Teilnehmerzahl überlegte das Technische Direktorium, altersgemäße Gruppen zu bilden. Aber dann setzte sich die Meinung durch: „Wer aus Solingen, Ulm oder Rheinfelden hierher kommt, will möglichst viel fechten. Getrennt werten nach Altersklasse können wir ja trotzdem.“ Der Marathon-Modus sorgte dann dafür, dass Damen wie Herren über zwei Stunden schwitzten. Athletik und Kraft setzten sich dabei nicht immer durch. Manches Gefecht zwischen einem 50jährigen und einem 70jährigen entschied der Ältere für sich, weil er eine ‚feine Spitze‘ fechten konnte und so Fehler seines Konkurrenten ausnutzte.
Aus der sportlichen Perspektive betrachtet blieb dem RTV erfreulicherweise mehr als die Rolle des großzügigen Gastgebers. Denn Abteilungsleiterin Susanne Jung gewann die Degenkonkurrenz ihrer Altersklasse und Degen-Veteran Utz Riemer wurde bei den Männern in seiner Kategorie dritter.
Bei der Siegerehrung gab es – neben Urkunden – für alle Erstplatzierten eine Flasche Badener Wein. Das schien vielen Teilnehmern aber fast nebensächlich, denn im Cafeteria-Bereich wurde so hingebungsvoll bei Kaffee und Kuchen geplaudert, dass man die Bitte einer Fechterin aus Konstanz verstehen konnte: „Bitte, bitte – nächstes Jahr wollen wir wiederkommen.“
Die Siegerliste des 48.Spätleseturniers: Damensäbel (AK 70): Janka Wohlfarth (MTV Ludwigsburg), Herrensäbel (AK 70): Roger Menck (TV-Wiblingen-Ulm), (AK 60): Gerhard Reiner (ASV Landau) Herrenflorett (Altersklasse 60): Roger Menck (TV Wiblingen-Ulm); Damendegen (AK 70) Ingrid Schultz (FS Pforzheim), (AK 60): Brigitte Nägele (MTV Ludwigsburg), (AK 50) Angelika Wiesmüller (TSG Füssen), (AK 40): Susanne Jung (Rastatter TV); Herrendegen: (AK 70) Roger Menck (TV Wiblingen-Ulm); (AK 50): Gerald Schneider (FA Rheinfelden)
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